Samstag, 23. August 2008

10 Jahre Illiterates - großer Jubiläumsgig, heute!


Aus der Rubrik: Musik und Literatur.

Heute, Samstag den 23. August 2008, wird es in Elster, in den Elsteraner Elbterrassen, zum großen Jubiläumsgig der Illiterates kommen.

Seit 10 Jahren rocken wir durch die Lande.

In den nächsten Tagen wird es auf diesem Blog noch einige interessante News und Geschichten zu den Illiterates geben. Sie erwartet in den nächsten Tagen:

- eine Bandhistory,
- eine Rückschau auf 10 Jahre Presseartikel zur Band,
- eine Revue zum heutigen Jubiläumsgig,
- die Einweihung der neuen Illiterates-Website und
- die Beschreibung unserer neuen EP "Am I a stone?".

Unsere EP wird es ab heute zu kaufen geben - der Jubiläumsauftritt ist auch die Premiere der CD. Bestellen wird man die CD auf unserer Website können, die nächste Woche Online geht.

Uns werden heute "Count Eder" als Vorband begleiten, die auch beim letzten Auftritt, ihren Debütgig abgaben.

Über unseren Auftritt war bereits Gestern in der Mitteldeutschen Zeitung, Lokalblatt für Jessen, zu lesen.

Wir würden uns freuen, möglichst viele Gäste zu diesem herrlichen Anlass begrüßen zu können.

Der Eintritt ist dem Anlass entsprechend kostenlos.

Alle Neuigkeiten in Kürze auf diesem Blog.

10 Jahre Illiterates - 10 Jahre meines Lebens, meines Schaffens und meiner Leidenschaft - 10 Jahre voller Freude, Liebe aber auch Verlust - 10 Jahre, die mich zu dem gemacht haben, der ich bin.

Danke an meine Band, meine Freunde, Fans, Familie und Freundin.

Samstag, 2. August 2008

In stiller Trauer


Georg Reus - wie man Ihn kannte und schätzte.



Georg Reus in den 1980er Jahren in seiner privaten Sternwarte, über Dorndiel, in Hessen.



Einer der planetarischen Nebel, die Georg Reus fotografisch festhielt. Veröffentlicht wurde das Bild unter anderem in "Sterne und Weltraum", Nr. 10, 1987, auf Seite 580. Es handelt sich um "NGC 6720", der am 03. Juni 1986 mit dem Celestron 14 aufgenommen wurde.

Trauer um großen Amateurastrofotografen

Im Jahre 2003 lernte ich Georg Reus kennen, als ich zum Geburtstag seiner Enkeltochter eingeladen war, die mittlerweile die Ehefrau meines Bruders ist.

Damals war mir nicht bewußt, welcher großen Persönlichkeit deutscher Astrofotografie ich begegnete. Doch an diesem Abend kamen wir ins Gespräch und Georg Reus, der sofort mein Interesse und meine eigenen Erfahrungen als Amateurastronom bemerkte, sollte mich in das Allerheiligste einladen: seine eigene, private Sternenwarte, die er auf einem Berg oberhalb seines Wohnortes, Dorndiel, errichtet hatte.

Georg Reus schrieb selbst dazu im "Star Observer" Nr. 4, 1992: "Als ich im Jahre 1982 von Bamberg nach Groß Umstadt übersiedelte, begann ich sofort mit der Suche nach einem geeigneten Standort für meine Sternwarte und glücklicherweise fand ich diesen gleich am Stadtrand. Da ich hier einen relativ dunklen Himmel über mir habe und auch ausgezeichnete Teleskope besitze, habe ich mich damals sofort einem Spezialgebiet der Amateurastronomie zugewandt, dem Fotografieren von planetarischen Nebeln."

Planetarische Nebel sind ganz besondere Objekte im All. Es handelt sich um Gebilde aus Gas und Plasma, die von einem sterbenden Stern am Ende seiner Entwicklung abgestoßen werden. Das besondere sind unter anderem ihre, im Vergleich zu anderen kosmischen Objekten, ganz und gar nicht astronomischen Alter. Nur wenige Zehntausend Jahre werden diese Nebel alt.

Sie haben mit Planeten übrigens nichts zu tun, auch wenn dies der Name vermuten lässt. Der Name entstand daraus, dass sie durch Teleskope betrachtet, gasförmigen Planeten ähneln.

Diesen Objekten hatte Georg Reus seine gesamte Freizeit gewidmet und zwar ab dem Tag an, als Neil Armstrong und Buzz Aldrin im Juli 1969 den Mond betraten.

Georg Reus selbst schrieb dazu im "Star Observer" Nr.4, 1992: "In der Nacht zum 21.7.1969 kam ich erstmals näher mit der Himmelskunde in Berührung, als Neil Armstrong und Edwin Aldrin als erste Menschen den Mond betraten. Diese Leistung war für mich äußerst beeindruckend. Ich sah zum erstenmal, wie es auf dem Mond aussah und plötzlich begann mich dieser zu interessieren. Im Jahre 1971 kaufte ich mir in einem Versandhaus mein erstes kleines Fernrohr."

In der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" Nr. 3, 1994, schrieb er: "Als Neil Armstrong und Edwin Aldrin im Jahr 1969 den Mond betraten, saßen die meisten Bundesbürger die ganze Nacht hindurch vor dem Fernseher - so auch ich. Die Mondlandung hatte mich so beeindruckt, dass ich überzeugt war, künftig meine Freizeit mit der Astronomie verbringen zu können. Mein erstes Handwerkzeug für mein neues Hobby war ein Taschenbuch und ein kleines Versandhausteleskop."

Bereits im Jahre 1971 wurde er Mitglied des "Vereinigung der Sternenfreunde e.V.", dem größten Verein für Amateurastronomen in Deutschland.

Die Arbeiten von Georg Reus wurden hoch geschätzt. So schrieb z.B. das "Interstellarum" im November 1994: "Georg Reus ist sicherlich der spezialisierteste unter Deutschlands Astrofotografen: er lichtet mit seinem 14"-Schmidt-Cassegrain fast nur Planetarische Nebel ab, das aber in einer Qualität die im Amateurbereich weltweit ihresgleichen suchen."

Und "Sterne und Weltraum" schrieb in der 4 Ausgabe 1996: "Ohne Zweifel steht Georg Reus, der auf 25 Jahre VdS-Mitgliedschaft zurückblickt, heute international mit an der Spitze der besten Astrofotografen."

Georg Reus, der unter anderem in den wichtigsten Astronomie-Zeitschriften "Sterne und Weltraum" und dem "Star Observer" publizierte, veröffentlichte 1999 ein Poster, auf dem die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 in 5 Phasen zu sehen war (die er mit seinem Teleskop aufgenommen hatte).

Mit 65 Jahren wollte sich Georg Reus komplett von seinem Hobby zurückziehen, aus Altersgründen und um seinem neuen Hobby, dem fotografieren von Burgen und Schlössern im Rheingau, mehr Zeit einräumen zu können.

So begann er seine Abonnements der Fachzeitschriften zu kündigen und verließ die Vereinigung der Sternenfreunde.

Dennoch kehrte er ab und an zu seinem alten Hobby zurück, so z.B. am 08. Juni 2004, als er den Venustransit fotografierte.

Im Sommer 2007 wurde schließlich die private Sternenwarte oberhalb von Dorndiel zurückgebaut. Hierbei war auch ich zugegen (bei einer Begehung am 31. Juli 2008 konnte ich mich noch einmal davon überzeugen, dass wir ganze Arbeit geleistet hatten - von der ehemaligen Sternenwarte ist nichts mehr zu sehen).

Zu diesem Anlass überließ mir Georg Reus große Teile seiner Teleskope und zugehörigen Technik.

Georg Reus, der am 23. Dezember 1938 in Gaustadt (bei Bamberg) geboren wurde und der bis 1982 in Bamberg lebte, bevor er nach Dorndiel übersiedelte, starb überraschend und viel zu früh am 27. Juli 2008 im Alter von 69 Jahren, im Krankenhaus von Darmstadt.

Bei ihm waren seine Frau Sieglinde, mit der er 49 Jahre verheiratet war, seine Tochter, sowie seine beiden Enkeltöchter mit Männern.

Die Beerdigung fand am Donnerstag dem 31. Juli 2008 in Dorndiel statt.

Wir trauern um einen der angesehensten Astrofotografen der Welt, einem liebenden Ehemann, liebevollen Vater, netten Großvater und einen guten Freund.

Georg Reus war ein fantastischer und ehrgeiziger Amateur-Astronom und eine beeindruckende Persönlichkeit. Ich werde ihn nie vergessen - seine Bilder werden ihn immer lebendig lassen und die Erinnerungen an ihn, werden stets wach bleiben.

Georg Reus heiratete mit einem Bibelspruch aus dem 1. Korinther, mit dem ich diesen Nachruf beenden möchte:

"Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."