Aus der Rubrik: Musik und Literatur.Seit einiger Zeit arbeite ich mit im Team von
Wikipedia. An sich kann jeder mithelfen, der über ein gewisses Thema bzw. ein gewisses Themengebiet Informationen hat und der bereit ist, diese riesige, für Internetnutzer kostenfreie, Datenbank zu unterstützen.
Kostenfrei für den User bedeutet allerdings auch kostenfreies, sozusagen gemeinnütziges, ehrenamtliches Arbeiten der
Wikipedia-Mitarbeiter.
Genau das war bisher auch oft die Kritik von den großen Herstellern von Lexika. Man verwies gern darauf, dass bei Ihnen Fachleute die Artikel und Einträge verfassen, welche dann noch einmal speziell kontrolliert und gegengelesen werden.
Da
Wikipedia keinen dieser Punkte erfüllt, denn es gibt weder ein Angestelltenverhältnis, noch ist es Voraussetzung das man ein Fachmann auf dem Gebiet ist, sah man sich immer der Kritik ausgesetzt, dass die Qualität somit weder garantiert werden kann, noch das sie sehr wahrscheinlich ist.
Bei
Wikipedia wird zwar auch kontrolliert und gegengelesen, aber eben wieder nur durch die eigene Community, also wieder durch Nicht-Angestellte, Nicht-Experten.
Nun gibt es endlich eine Bewertung -
Wikipedia wurde mit den "Experten" verglichen und siehe da, die Vorurteile konnten nicht bestätigt werden.
Hatte man in England
Wikipedia mit der
Encyclopedia Britannica verglichen, wo
Wikipedia nur knapp unterlag und die Wissenschafts-Vorzeige-Zeitschrift
Nature meinte,
Wikipedia: "könne sich mit Profi-Produkten messen", testete man hierzulande im Auftrag des
Stern und verglich
Wikipedia mit dem
Brockhaus.
Um nicht unfair zu sein, verglich man mit der Online-Ausgabe des
Brockhaus, die laut Verlagsangaben: "permanent aktualisiert" wird.
Insgesamt wurden 50 per Zufall gewählte Einträge aus 10 Fachgebieten (Politik, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Kultur, Unterhaltung, Erdkunde, Medizin, Geschichte und Religion ) anhand von Kriterien, wie Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verständlichkeit, per Schulnotensystem miteinander verglichen.
Hatte man in England noch behauptet,
Wikipedia hätte nur so gut abgeschnitten, weil man nur Themen, die auch
Nature behandelt, miteinander verglichen hatte und gerade hierbei
Wikipedia sehr gut sei, während man bei anderen Themengebieten sehr viel schlechter abgeschnitten hätte, musste man hier feststellen, dass sich dies nicht bestätigte.
Im Durschnitt erzielte
Wikipedia die Note 1,7, während es beim
Brockhaus nur zu einer Note 2,7 reichte.
In 43 der 50 Einträge, war
Wikipedia besser, in einem zog man gleich. Der
Brockhaus konnte nur in 6 Fällen ein besseres Ergebnis erzielen.
Was am meisten beeindruckte:
Wikipedia hatte viele Punkte in Richtigkeit bekommen, d.h. die Einträge waren richtig, trotzdem man die Mitarbeiter nicht entlohnt.
Einen interessanten Artikel zum Thema können Sie unter dem folgenden Link lesen:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,521457,00.html